Sonntag, 2. September 2007

16. August 2007, 2. Tag


Sie haben die Nacht gut überstanden und sind ganz munter. Obwohl sie auch tagsüber häufig aufwachen und herumlaufen und fressen, scheinen sie eher nachtaktiv zu sein.

Wir müssen unbedingt herausfinden was es für Tiere sind, damit wir nicht etwa mit was Falschem füttern. Sie sind sehr hungrig und verschlingen für so kleine Tiere ziemlich große Portionen, inzwischen vom Löffel, was sehr lustig aussieht.

Heute ist es uns endlich gelungen, in Lugano einen Adapter für den Laptop zu kaufen und somit steht unserer Internet-Recherche nichts mehr im Wege. Unsere drei Vermutungen erweisen sich schnell als falsch, wobei die gespaltene Oberlippe doch eher für Ratte spricht (schade). Aber ich habe noch so eine leise vierte Ahnung und richtig. Die Bilder bei Google sind eindeutig. Unsere Findelkinder sind Siebenschläfer, oder auch Bilche genannt.

Sie trinken bei ihrer Mutter recht fette Milch – haben wir nicht, also morgen Kondensmilch kaufen. Fressen später Obst und Nüsse, oder auch kleine Insekten und Vogeleier und –küken (oh Gott).

Obst haben wir reichlich und so wird gleich mal ein Apfel zerquetscht und angeboten. Zuerst etwas zögerlich, dann aber mit wachsendem Appetit schlecken sie den Brei weg. Da sich einer an einem Stückchen fast verschluckt, wird von nun an Obst gerieben. Es gibt Apfel, Pfirsich, Weintraube (aus dem Garten) und immer noch Haferschleim. Nach dem Fressen haben sie jedes Mal kugelrunde Bäuche und lassen sich von uns massieren und streicheln. Dabei schlafen sie meist schnell in unseren Händen ein.

Ach ja, es sind tatsächlich nachtaktive Baumbewohner, die von Oktober bis Mai Winterschlaf halten.

Im Internet wird geraten, gefundene Bilche zu Hause über den Winter zu bringen und im nächsten Frühjahr auszuwildern. Das wollen wir tun.

Ein kleiner Abendspaziergang führt uns in den Wald, wo wir Äste, Moos und Wurzeln als Pappkarton-Einrichtung sammeln.

Da die drei so gut drauf sind, machen wir uns große Hoffnung, dass sie überleben und wollen ihnen nun auch Namen geben.

Nach einiger Diskussion erhalten sie italienische Namen, da wir hier im italienisch sprechenden Teil der Schweiz sind. Der Kleinste heißt Piccolo und die beiden anderen bekommen die Namen Gianni und Luigi.

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